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Geschichte

Deutschland

Während dasMeer und die Kontinente nicht vom Menschen geschaffen, sondern nur benannt wurden, sind Länder Einteilungen der Menschen. Was aber ist Deutschland?

Vor Napoleon bestand das heutige Deutschland aus sehr vielen feudalen deutschen Kleinstaaten und wenigen großen Staaten, allen voran dem verhältnismäßig jungen Königreich Preußen, die von Herzogen, Fürsten und Königen geführt wurden. Die Macht lag beim Adel, zum Teil auch der Kirche. Das Gemeinsame war also nicht ein einheitlicher Nationalstaat, sondern Deutsch als gemeinsame Sprache und gemeinsames deutsches Brauchtum und Kultur.

In Frankreich brach 1789 die Französische Revolution aus, in dessen Zuge der französische Adel mit seinem König Ludwig XVI abgeschafft und weitgehend getötet wurden. Das Motto der Französischen Revolution: war Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit (Französisch: Liberté, Égalité, Fraternité). Die französische Nationalversammlung verkündet die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte. Dies ist einer der Grundlagentexte, mit denen die Demokratie und Freiheit in Frankreich begründet wurden.

Diese Zeit wurde abgelöst durch Napoleon, der sich 1804 zum Kaiser krönte und in Kriegen Europa unterwarf. Alle Macht lag bei ihm, das nennt man Absolutismus. Aber im Gegensatz zu dem feudalen System (Führung durch den Adel) gab es auch bürgerliche Rechte und Pflichten, den „Code Civil“ – den Anfang der bürgerlichen Rechtsprechung. Unter Napoleon wurde der Rheinbund, eine Konföderation deutscher Staaten gebildet.

Napoleon hatte ganz Europa (bis auf Großbritannien) unterworfen und es regte sich Widerstand. Napoleon wurde 2x mal besiegt, erst 1813 bei Leipzig in der Vielvölkerschlacht und letztendlich 1815 bei Waterloo durch Britische und Preußische Truppen. Danach wurde Europa unter alter feudaler Führung wieder aufgebaut. Dies wurde auf dem Wiener Kongress festgelegt, der von 1814 bis 1815 stattfand.
Die Zeit des Rückführung von 1814/15 auf das alte feudale Führungssystem (durch Könige und Adel) nennt man die Zeit der Restauration.


Diese endet in Deutschland mit der deutschen Revolution von 1848. Politisch gipfelt dies in der ersten demokratischen deutschen Verfassung Deutschlands, die in der Paulskirche in Frankfurt verabschiedet wurde, daher der Name Paulskirchenverfassung.


Letztlich wird die deutsche Revolution vom Adel niedergeschlagen. Aber das patriotische Bedürfnis der Deutschen nach einem deutschen Staat bleibt bestehen. Unter dem deutschen Otto von Bismarck wird eine Politik der Einigung Deutschlands unter der Vorherrschaft Preußens betrieben. Mit dem aus Nationalismus angetriebenen Krieg gegen Frankreich, der gewonnen wird, wird 1871 in Paris unter dem preußischen König Wilhelm I. als erstem Deutschen Kaiser das  Deutsche Reich gegründet.


Die politische Situation in Europa bleibt konfliktreich und endet 1914 mit dem Ausbruch des 1. Weltkriegs , den Deutschland und Österreich 1918 verlieren.


Nach einer kurzen Zeit der Demokratie in Deutschland, der Weimarer Republik, kommt es 1933 zur nationalsozialistischen Machtergreifung unter Hitler. Mit Einmarsch der Nationalsozialisten 1939 in Polen beginnt der 2. Weltkrieg, der 1945 mit der bedingungslosen Kapitulation der Deutschen endet.


Die demokratische Bundesrepublik Deutschland (BRD), in der wir heute leben, wird 1949 auf dem Gebiet der 3 Besatzungszonen von USA, Großbritannien und Frankreich gegründet, erste Kanzler ist Konrad Adenauer. Die Wiedervereinigung mit der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), die auf dem Gebiet der russischen Besatzungszone gegründet wurde, findet 1990 statt. Der Tag der Wiedervereinigung , der 3. Oktober 1990, ist nationaler Feiertag.